Mehr Ausbildung | Mehr Weiterbildung | Mehr Beschäftigung im Ostalbkreis

Unser Förderverein …

Die Überzeugung, dass auch von Kirchlicher Seite etwas gegen die hohe Arbeitslosigkeit im Ostalbkreis getan werden sollte, veranlaßte 1997 das Kath. Dekanat Aalen gemeinsam mit der Evang. Kirche, also ökumenisch, aktiv zu werden. Mit ins Boot genommen werden sollten aber auch Andere, denen die Thematik ein Anliegen war.

Kaum einer der Eingeladenen sagte ab. Ob Kirchenmann, ob Landrat, ob Arbeitgebervertreter oder Gewerkschafter: Alle bemühten sich, angesichts der Not ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen. Die Erfahrungen der verschiedensten Bereiche wurden zusammengetragen und nach ein paar Treffen am 27.1.1998 der Förderverein Regionales Bündnis für Arbeit e. V. gegründet. Mit einem Festakt am 26.2.2018 konnte im Landratsamt des Ostalkreises das 20 jährige Jubiläum des Vereins gefeiert werden.

Zu den Gründungsmitgliedern gehörten das Kath. Dekanat Aalen, der Kath. Dekanatsverband Ostalb, der Ev. Kirchenbezirk Aalen, der Landkreis, das Arbeitsamt Aalen / Ostwürttemberg, die Kreishandwerkerschaft Ostalb, die Kath. Betriebsseelsorge Ostwürttemberg, das Ev. Industriepfarramt, die Kath. Kirchengemeinde Hüttlingen, der DGB Ostalbkreis, die Firma Mürdter GmbH, die Aktion Jugendberufshilfe im Ostalbkreis (AJO) e. V., der DRK Kreisverband Aalen und verschiedene Einzelpersonen, darunter der damalige Geschäftsführer des Verbands der Metallindustrie von Ostwürttemberg.

Ziel des Vereins ist die ideelle und finanzielle Unterstützung von Maßnahmen im Ostalbkreis zur Vermeidung und Bekämpfung von Arbeitslosigkeit einschließlich der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Dafür wirbt der Verein um Mitglieder und sammelt Geld. Für Einzelpersonen beträgt der jährliche Mitgliedsbeitrag 12,00 €, für Firmen, Kirchengemeinden, Kommunen, Vereine und andere Organisationen 60,00 €.

Der Vorstand besteht aus 4 Personen, dem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter, dem Schatzmeister und dem Schriftführer. Um die Ökumene besonders zum Ausdruck zu bringen, wechselt dabei der Vorsitzende und sein Stellvertreter jeweils zwischen der Kath. und der Ev. Seite. Der Vorstand entscheidet über die satzungsgemäße Verteilung vom Geldvermögen auf Projekte, die von verschiedenen Trägern beantragt wurden und dann von ihnen durchgeführt werden.
Ein gewählter Beirat von max. 7 Mitgliedern berät den Vorstand. In den Beirat sind derzeit gewählt: die Agentur für Arbeit Aalen, der Ostalbkreis, die Kreishandwerkerschaft Ostalb, der DGB Region Nordwürttemberg im Ostalbkreis, die Kath. Betriebsseelsorge Ostwürttemberg, der Kreisdiakonieverband Ostalbkreis und Südwestmetall Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V.. Alle Arbeit im Verein erfolgt ehrenamtlich und freiwillig.

Unterstützt wird die Tätigkeit von Vorstand und Beirat von weiteren Ehrenamtlichen in Kirchengemeinden, Verbänden und Vereinen, die Veranstaltungen und Aktionen durchführen, deren Erlös dem Förderverein für Arbeitslosenprojekte zur Verfügung gestellt wird. So fanden z. B. schon viele Gemeindefeste, Solidaritätswanderungen, Benefizkonzerte und Kollekten zugunsten des Regionalen Bündnisses für Arbeit statt, Martinsgänse wurden gebacken, CDs produziert, Dinge gebastelt und verkauft. Immer wieder verzichteten Menschen auf Geschenke zu einem runden Geburtstag oder zu Weihnachten zugunsten des Vereins, und nicht zuletzt erhielt das Bündnis schon oft einen Betrag aus der Schlamper- und Spendenkasse eines Zeltlagers von Jugendlichen für arbeitslose junge Menschen.

Derzeit hat der Verein 410 Mitglieder (205 Einzelpersonen, 205 Organisationen), wobei die Aufschlüsselung der Organisationen folgendermaßen aussieht:

  • Kath. Gemeinden 99 (100 % der kath. Kirchengemeinden)
  • Ev. Gemeinden 30 (84,09 % der ev. Kirchengemeinden)
  • Bürgerl. Gemeinden 25 (57,23 % der bürgerl. Gemeinden)
  • Kath. Verbände 16
  • Sonstige kirchl. Organisationen 18
  • Sonstige weltl. Organisationen 17

Bislang hat der Verein rund 718.200 € gesammelt und ca. 660.950 € für unterschiedlichste Arbeitslosenprojekte bewilligt.

Das erfolgreichste Projekt war das des „Kümmerers“ im Rahmen des Projekts „Ausbildungsvermittlung junger Menschen“ (AVJ) für den Ostalbkreis, das der Verein mitfinanziert. Seit 1998 bis einschließlich 31.08.2015 hat er für dieses Projekt an den Projektträger BAW Aalen insgesamt 169.409,35 € bewilligt. Das Team des Projekts „AVJ“ verfolgte das Ziel, mit schwer vermittelbaren oder auch arbeitslosen jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu entwickeln.

Ab 01.09.2015 hat das Landratsamt Ostalbkreis in dem Folgeprojekt „Zukunft“ diese Aufgaben übernommen. Seitdem wurden dem Landkreis für diese Aufgabe bis Ende 2021 insgesamt 76.000 € zugesprochen.

 

Seit 1.1.2010 bis einschl. 2014 unterstützte der Verein eine weitere größere Maßnahme für Jugendliche und junge Erwachsene, ein Projekt zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen, das beim Ausbildungsring Ostwürttemberg angesiedelt war. Während dieser Zeit hat das Regionale Bündnis für Arbeit dieses Projekt mit insgesamt 39.300 Euro an Zuschüssen unterstützt.

Der Verein betätigt sich des Weiteren im Bereich der Bewusstseinsbildung. So führte er auch Predigtaktionen zum Thema „Arbeitslosigkeit“ in den kath. und ev. Kirchengemeinden durch. Bei der Predigt- und Kollektenaktion zugunsten von Langzeitarbeitslosenprojekten im Herbst 2011 beteiligten sich 71 kath. und ev. Kirchengemeinden mit 88 Gottesdiensten. 54 Personen des öffentlichen Lebens stellten sich als Prediger/innen zur Verfügung. Nicht nur die Dekane und Pfarrer/innen gingen auf die Kanzel, sondern auch der Landrat, sein Sozialdezernent und Kreisräte, mehrere Bürgermeister und ein Oberbürgermeister, Bundestagsabgeordnete und ein Landtagsabgeordneter, der Leiter der Agentur für Arbeit und der Leiter des Jobcenters im Ostalbkreis, Mitarbeiter der Caritas und Diakonie, der kath. Betriebsseelsorger von Ostwürttemberg sowie ein Gewerkschafter und ein Vertreter eines Arbeitgeberverbands. Bei dieser Aktion nahm der Verein 14.797,50 € ein. Diese gesammelten Gelder, die in einer speziellen Rücklage gebunden wurden, sind nun für das Langzeitarbeitslosenprojekt „Freiwillig dabei“ unter der Federführung des Jobcenters Ostalbkreis in den Jahren 2017 verwendet worden. Das Projekt wird aber weiter geführt und vom Bündnis gefördert. Bis 2021 wurden dafür 48.000,00 € bereitgestellt.

Neben den gesellschaftlichen Aspekten, wie dem Bedürfnis zur Mitgestaltung, sowie dem Wunsch nach sozialen Kontakten und Einbindung, ist die Erweiterung von Kenntnissen und Schlüsselkompetenzen eines der Hauptmotive ehrenamtlicher Tätigkeit. Für Personen, bei denen eine unmittelbare Integration in den Arbeitsmarkt nicht realisierbar ist, kann das Ehrenamt eine Möglichkeit zur sozialen Teilhabe und Qualifizierung bieten. Das Angebot einer ehrenamtlichen Tätigkeit erfolgt nur an Personen, die arbeitsmarktfern sind und derzeit keine Chance auf Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt haben. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig.

Als neues Projekt wurden 2021 1.200,00 € für die Erstellung einer Homepage dem Regionalverband Autismus Ostalb e. V. zur Verfügung gestellt.

Gelegentlich haben auch Podiumsdiskussionen stattgefunden, um klarzustellen, dass das Problem der Arbeitslosigkeit auch in Zeiten einer anziehenden Konjunktur nicht vom Tisch ist, da es immer Menschen mit Handicaps geben wird, die nur schwer in Arbeit vermittelbar sind.

Gewiss, der Verein kann nicht alle Probleme lösen, die mit der Arbeitslosigkeit zusammenhängen. Jedoch war jeder Arbeitslose, der durch das Bündnis wieder in Arbeit kam, dessen Gründung wert. Der Vorteil des Vereins liegt im solidarischen Miteinander. Wer immer auch mag, kann mitmachen – unabhängig vom Gesangbuch, unabhängig von der Weltanschauung. Und er braucht dazu nicht einmal einen großen Geldbeutel, denn die Mitgliedsbeiträge sind bewusst niedrig gewählt. Hilfreich ist auch das Sachwissen der unterschiedlichsten Mitgliedsorganisationen. So können mit vereinten Kräften wenigstens da und dort Hoffnungszeichen gesetzt werden – in Solidarität mit den arbeitslosen Menschen unseres Landkreises.